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Support-Teams entlasten: Wissensmanagement stärkt First- und Second-Level-Support

First- und Second-Level-Support am Limit? Erfahren Sie, wie Wissensmanagement Ihre Support-Prozesse entlastet.

Pascal Volkery
Pascal Volkery
July 28, 2025
Support-Teams entlasten: Wissensmanagement stärkt First- und Second-Level-Support
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Wenn der Support am Limit ist

Das Support-Team läuft auf Hochtouren: Die Telefone stehen nicht still, Tickets stapeln sich, und sowohl First-Level- als auch Second-Level-Support sind chronisch überlastet. Viele Unternehmen erleben genau dieses Szenario. Die Gründe sind vielfältig – vom exponentiell steigenden Anfragevolumen bis zum Fachkräftemangel und immer höheren Kundenerwartungen. Die Folgen: lange Wartezeiten für Kunden, gestresste Mitarbeiter und steigende Fehlerquoten.

Typische Anzeichen eines überlasteten Supports sind:

  • Lange First-Response-Zeit: Kunden warten Stunden oder Tage auf eine erste Antwort, weil das Team überlastet ist.
  • Viele Eskalationen: Der Second-Level wird mit Fällen bombardiert, die eigentlich auf erster Ebene hätten gelöst werden können. Wissen, das dem First-Level fehlt, verursacht unnötige Übergaben.
  • Knowledge Gap: Neue Support-Mitarbeiter brauchen lange, um autonom zu arbeiten, weil es keine gute Wissensbasis gibt. Erfahrene Kollegen werden permanent als „laufende Wissensdatenbank“ beansprucht.

All das wirkt sich direkt auf die Kundenzufriedenheit aus – und auf die Motivation des Teams. Es ist Zeit gegenzusteuern.

Wissensmanagement als Entlastungsfaktor

Ein effektives Wissensmanagement kann Überlastung im Support deutlich reduzieren. Kernidee: das vorhandene Know-how so aufbereiten und bereitstellen, dass jeder Mitarbeiter schnell die richtigen Antworten findet – und dass Kunden möglichst viele Lösungen selbst finden können. Hier einige Hebel:

  • Zentrale Wissensdatenbank für den Support: Wenn Support-Mitarbeiter bei jeder Frage sofort auf eine gut gefüllte Wissensdatenbank zugreifen können, sparen sie immense Zeit. Die Suche nach Lösungen „wie bei Google“ innerhalb eines internen Wissenspools beschleunigt die Bearbeitung enorm. Laut Analysen könnten bis zu 40 % der Support-Kosten eingespart werden, würde das vorhandene Wissen optimal genutzt. Statt jeden Fall neu zu lösen oder Kollegen zu fragen, nutzen die Mitarbeiter bestehende Lösungsartikel – das entlastet besonders den Second-Level, da First-Level viel mehr selbst abschließen kann.
  • Erhöhte First-Call-Resolution: Eine aktuelle Wissensbasis erhöht die Quote an Anfragen, die bereits beim ersten Kontakt gelöst werden können. Dadurch sinkt automatisch die Gesamtzahl der Tickets. Umgekehrt führt eine schlecht gepflegte Wissenssammlung zu deutlich mehr Nachfragen: Ein schlecht gewartetes Knowledge-Base-System kann 23 % mehr Support-Tickets nach sich ziehen, weil Kunden keine Antworten finden und wieder anrufen oder weil First-Level unnötig an Second-Level eskaliert.
  • Wissensverteilung und Training: Wissensmanagement bedeutet auch, das Team breit aufzustellen. Wenn Informationen transparent sind, können mehr Mitarbeiter verschiedene Anfragetypen bearbeiten. Das nimmt Druck von einzelnen Experten. Neue Teammitglieder lernen schneller, wenn sie in der Wissensdatenbank Antworten auf ihre Fragen finden, statt jedes Mal Kollegen unterbrechen zu müssen. Das Onboarding wird effizienter, was in Zeiten knapper Personaldecke Gold wert ist.

Kunden helfen sich selbst (und dem Support)

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Self-Service für Kunden. Kann der Kunde einfache Probleme selbst lösen, muss er gar kein Ticket erstellen – was den Support entlastet. Beispielsweise können FAQs, Online-Anleitungen oder ein KI-gestützter Chatbot rund um die Uhr Fragen beantworten. Studien zeigen, dass Organisationen nach Einführung von Self-Service ihr Anfragevolumen drastisch reduzieren konnten Für den Support bedeutet das: weniger Routinefragen, mehr Zeit für komplexe Fälle.

Wichtig ist, dass Support- und Wissensstrategie Hand in Hand gehen. Ein etabliertes Konzept ist Shift-Left: Wissen und Lösungen werden möglichst weit nach „links“ verschoben, also dorthin, wo der Kunde oder der First-Level frühest möglich selbst eine Lösung finden kann. Nur wirklich neue oder knifflige Probleme wandern nach „rechts“ zum Second- oder Third-Level.

Positive Effekte für Team und Kunden

Setzt ein Unternehmen konsequent auf Wissensmanagement im Support, spürt man bald zahlreiche Verbesserungen:

  • Schnellere Reaktionszeiten: Kunden erhalten prompt Antworten, da Agents nicht lange recherchieren müssen.
  • Entlastete Mitarbeiter: Das Team arbeitet mit weniger Stress, weil Routinelasten sinken. Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt, wenn sie Kunden effizient helfen können.
  • Kosteneinsparungen: Weniger Tickets und kürzere Bearbeitungszeiten bedeuten direkt geringere Supportkosten. Ressourcen können für proaktive Aufgaben genutzt werden, statt Feuer zu löschen.
  • Höhere Kundenzufriedenheit: Schnelle Lösungen und konsistente Antworten führen zu glücklicheren Kunden, die dem Service vertrauen.

Kurz: Ein intelligentes Wissensmanagement macht aus einem überlasteten Helpdesk ein effizientes, proaktives Service-Center. Das Team gewinnt Luft, um sich um die wirklich kniffligen Herausforderungen zu kümmern und die Servicequalität stetig zu verbessern.

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