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Dokumentation veraltet oder fehlt? So bringen Sie Struktur in Ihr Wissensmanagement

Unstrukturierte, veraltete Dokumentation raubt Serviceteams Zeit und Nerven. Erfahren Sie, wie Sie Dokumentationschaos beseitigen

Roman Golomidov
Roman Golomidov
July 28, 2025
Dokumentation veraltet oder fehlt? So bringen Sie Struktur in Ihr Wissensmanagement
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Schluss mit veralteter Dokumentation

In vielen Unternehmen herrscht Dokumentationschaos: Wichtige Informationen liegen in zig Ordnern oder verstaubten SharePoint-Verzeichnissen verstreut. Häufig sind Anleitungen und Handbücher nicht mehr aktuell – sofern sie überhaupt existieren. Die Folgen sind täglich spürbar: Mitarbeiter verschwenden Zeit mit der Suche nach der richtigen Anleitung, nur um dann festzustellen, dass diese nicht mehr stimmt. Deutsche Büroangestellte wenden im Schnitt fast ein Viertel ihrer Arbeitszeit (ca. 10 Stunden pro Woche) für die Suche nach Informationen auf. Diese Ineffizienz kostet Geld und Nerven.

Nicht umsonst bewerten nur 19,1 % der befragten Support-Verantwortlichen ihre Wissensdatenbank als „sehr akkurat” – sprich, bei der großen Mehrheit sind die hinterlegten Informationen unvollständig oder veraltet. Veraltete Dokus führen dazu, dass Servicemitarbeiter im Ernstfall falsche Entscheidungen treffen oder bei Kunden unnötig Zeit verlieren. Kunden merken es sofort, wenn Auskünfte widersprüchlich sind oder Versprechungen aus einer alten Anleitung nicht mehr gelten. Wissensmanagement muss daher fester Bestandteil der Service-Strategie sein, um ein solches Chaos zu beseitigen.

Typische Probleme in der Dokumentation

Werfen wir einen Blick auf die gängigen Pain Points rund um Dokumentation im Service:

  • Unstrukturierte Ablage: Wissen liegt auf persönlichen Laufwerken, E-Mails oder in lokalen Dateien einzelner Kollegen. Eine systematische Ablagestruktur fehlt, sodass niemand weiß, wo was zu finden ist.
  • Veraltete Inhalte: Anleitungen werden einmal erstellt und dann jahrelang nicht aktualisiert. In der Zwischenzeit haben sich Produkte weiterentwickelt, doch die Dokumente hinken hinterher. Mitarbeiter können sich nicht darauf verlassen, dass die Info noch stimmt.
  • Lückenhafte Dokumentation: Einige Prozesse oder Störungsbehebungen sind gar nicht schriftlich festgehalten, sondern existieren nur in den Köpfen der erfahrenen Mitarbeiter. Geht einer dieser Mitarbeiter, ist das Wissen weg.

Diese Probleme führen letztlich dazu, dass jeder im Tagesgeschäft länger braucht, Fragen mehrfach gestellt werden und der First Fix Rate sinkt. Es kommt zu Doppeltarbeit, weil KollegInnen Dinge neu aufschreiben, die eigentlich schon irgendwo festgehalten waren – nur fand sie keiner.

Struktur reinbringen: Best Practices

Die gute Nachricht: Mit einigen Grundprinzipien lässt sich Ordnung ins Dokumentationschaos bringen. Hier ein paar Best Practices für strukturiertes Wissensmanagement:

  1. Zentrale Wissensplattform nutzen: Führen Sie eine einheitliche Wissensdatenbank ein, auf die alle Mitarbeiter zugreifen können – idealerweise mit durchdachter Kategoriensystematik und Schlagworten. Eine Plattform wie Credular erlaubt es beispielsweise, Wissen an einem Ort zu bündeln statt in vielen Insellösungen.
  2. Klare Verantwortlichkeiten definieren: Jedes Dokument sollte einen „Owner“ haben – also jemanden, der für die Aktualität verantwortlich ist. Wenn ein Produktupdate erscheint, weiß dieser Wissensträger, dass die zugehörige Anleitung angepasst werden muss.
  3. Regelmäßige Reviews einplanen: Etablieren Sie feste Intervalle (z. B. quartalsweise), in denen wichtige Wissensartikel überprüft und ggf. erneuert werden. Viele Wissensmanagement-Tools können automatische Erinnerungen senden, wenn ein Dokument eine bestimmte Laufzeit überschritten hat.
  4. Mitarbeiter zum Beitragen befähigen: Fördern Sie eine Kultur, in der alle Servicemitarbeiter dazu beitragen, Wissen zu verbessern. Nach dem Prinzip des Knowledge-Centered Service (KCS) sollten Supportmitarbeiter bei jeder gelösten Anfrage prüfen: War die vorhandene Anleitung ausreichend? Muss ein neuer Artikel erstellt werden? So wird die Dokumentation im Arbeitsfluss kontinuierlich ausgebaut.
  5. Archivieren statt löschen: Veraltete Informationen sollten nicht einfach verschwinden, sondern versioniert oder ins Archiv verschoben werden. So bleibt nachvollziehbar, welche Wissensstände zu welcher Zeit galten. Moderne Systeme bieten Versionshistorien, um Änderungen transparent zu machen.

Durch diese Maßnahmen verwandelt sich eine unstrukturierte Dokumentenablage schrittweise in ein effizientes Wissensmanagement-System. Wichtig ist, den Mitarbeitern den Nutzen klarzumachen: Wenn jeder ein paar Minuten investiert, um Informationen richtig abzulegen und zu pflegen, sparen alle zusammen Stunden an Suchaufwand ein.

Vorteile aktueller und strukturierter Wissensdaten

Die Investition in bessere Dokumentation zahlt sich schnell aus. Servicemitarbeiter finden benötigte Infos auf Anhieb – das beschleunigt die Problemlösung und erhöht die First-Time-Fix-Rate. Kunden erhalten konsistente Antworten, egal welchen Mitarbeiter sie sprechen, was Vertrauen in den Service schafft.

Zudem werden neue Kollegen viel schneller eingearbeitet: Statt wochenlang Dokumente zusammensuchen zu müssen, haben sie von Tag eins an Zugriff auf ein gut organisiertes Wissensportal. Und nicht zuletzt sinkt die Abhängigkeit von einzelnen „Dokumentations-Held*innen“, die als Einzige den Durchblick haben. Das Wissen wird demokratisiert – und das Unternehmen damit resilienter.

Fazit: Aktuelles Wissen ist Macht. Unternehmen, die ihre Dokumentation im Griff haben, arbeiten effizienter und vermeiden teure Fehler. Es lohnt sich also, dem Wissensmanagement Priorität zu geben und veraltete Dokus in Rente zu schicken.

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